Lusthaus Portz Insel
Das Sommerschlösschen Portz Insel steht ca. 5 km südöstlich der Altstadt von Mikulov auf der Erhebung „Tichý ostrov (dt. Stille Insel, vormals Portz Insel)“.
Die Inselanlage wurde vom Kardinal und Reichsfürsten Franz Seraph von Dietrichstein (1570–1636) gegründet. Auf sein Geheiß wurde unter anderem eine groß angelegte Gestaltung der vorstädtischen Landschaft rund um Mikulov durchgeführt. Unter die Landschaftskomposition fällt der Bau eines Lustschlosses mit einem Zierblumen- und Waldgarten.
Das Gebäude von Lusthaus Portz Insel ist auf einer erhöhten gemauerten Terrasse errichtet, an deren Ecken Basteien hervorspringen. Es war anscheinend deshalb so ausgeführt worden, um den Eindruck eines befestigten Lustschlosses zu wecken, dem vom Typ her die italienische Architektur als Vorlage diente. Der mehrstöckig erbaute, quaderförmige Schlossbau wies außen eine Eingangstreppe auf und war mit den nahegelegenen Wirtschaftsgebäuden durch ein weit verzweigtes unterirdisches System verbunden.
Die Inselanlage war nur über eine lange Backsteinbrücke erreichbar. Zugleich war sie mit der Stadt Mikulov über eine zweieinhalb Kilometer lange Allee mit beidseitig verlaufenden Baumreihen verbunden. Ein Niedergang der Anlage trat gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Zunächst wurde der hiesige Teich Portz trockengelegt. Darauf wurde die ehemalige Insel von einer Bahnstrecke durchschnitten.
Nun befindet sich hier eine Halbinsel mit dem wiederhergestellten Lusthaus Portz Insel, die zum Teil vom neuen Teich Nový rybník umgeben ist. Mit der allmählichen Instandsetzung des Lustschlösschens wurde im Jahre 2003 begonnen, seit es in Privatbesitz ist. In der ersten Phase wurden Pioniergehölze entfernt. Es wurde das Gebäude statisch gesichert, ein neues Dach angeschafft, die Treppe instandgesetzt und die Schlossfassade renoviert. Die Wiederherstellung wurde ab 2013 vom nächsten Eigentümer fortgesetzt. Dieser hat unter anderem die Erneuerung von Außenmauern des Sommerschlösschens abgeschlossen, die sehr anspruchsvolle umfassende Renovierung der Innenräume sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss durchgeführt und dabei eine Dachwohnung eingerichtet.
Seit 1995 stehen das Lustschloss und die Brücke als unbewegliche Kulturdenkmäler unter Schutz.