die einzige erhaltene Synagoge polnischen Typs in Mähren
Synagoge
Die einzige heute noch in Mähren erhaltene Synagoge des sog. polnischen Typs, deren Kern aus der Mitte des 16 Jahrhunderts datiert, verdankt ihr heutiges Aussehen einem grundlegenden Umbau im barocken Stil nach dem Brand im Jahre 1719. Federführend war der damalige Dietrichsteiner Architekt J. Ch. Oedtl, der auch den Schlossumbau leitete.
Die letzten Veränderungen, die sich im 19. Jahrhundert ereigneten, betrafen nur noch Details, vor allem Fenster. Nach einer kostspieligen und lang andauernden Renovierung wurde die Synagoge zu Beginn der 90er Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich. Derzeit bringt hier das Regionalmuseum eine Ausstellung mit dem Titel "Rabbi Löw und jüdische Bildung in Mähren".
Grundinformation
NEIN
Erchwachsene 50 CZK, ermäßigt 25 CZK, Familie 120 CZK
April, Oktober, November
Freitag Sonntag
9:00 bis 12:00 13:00 bis 16:00
Mai, Juni, September
Dienstag-Sonntag
9:00-12:00 13:00-17:00
Juli und August
Montag Sonntag
9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
NEIN
Zusätzliche Informationen
Von den vielen Nikolsburger Synagogen blieb nur die so genannte, durchaus ins 15. Jahrhundert datierbare „Obere Synagoge“ erhalten. Das heutige, aus der Mitte des 16. Jahrhunderts (1550) stammende Synagogengebäude wurde wegen der notwendigen Orientierung in alle Himmelsrichtungen schräg zur Straße errichtet. Nach dem Brand im Jahre 1561 erfolgte eine Umgestaltung des damals als Alt-, Groß- oder Domsynagoge bezeichneten Versammlungs- und Gotteshauses. Die damals größte Veränderung erfuhr es durch den Zubau einer einsäuligen Loggia an der Ecke zur Hauptstraße. Weitere Umbauten wurden in den Jahren 1688-1689 in Angriff genommen, als aus Kapazitätsgründen südseitig im Parterre ein im Grundriss dreieckiger Frauengebetsraum mit einem eigenen Eingang dazugebaut werden musste. Durch den Großen Stadtbrand im Jahre 1719 wird die Synagoge allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Wiederaufbau dauerte bis 1723 und war ganz von der damals neuen barocken Idee getragen. Es wurden nur die Außenmauern belassen, auf die vier Kuppeln gesetzt wurden. Die Glaskuppeln wurden von einem aus vier Säulen bestehenden Mittelpfeiler gestützt. Ganz neu war der innere Liturgieraum konzipiert. Am Umbau war offensichtlich der Architekt der gleichzeitig vorgenommenen Schlossumbauten Johann Christian Oedtl beteiligt. Zugleich wurde auch der Innenraum der Synagoge mit Malereien und barocken Stuckaturen sehr reich verziert.
Der letzte Umbau fand im Jahre 1819 statt, nachdem es wieder zu einem Brand gekommen war. Damals wurden neue Fenster an Stelle der beschädigten montiert. Kleinere bauliche Eingriffe fanden zuletzt in den Jahren 1840 und 1892 statt. Südlich der Synagoge wurde der sog. Gemeindehof eingerichtet, den seit 1837 eine Ziegelmauer trennte. Nachdem die Wehrmacht im Oktober 1938 das Grenzgebiet besetzt hatte, hörte kurz danach die widmungsgemäße Verwendung der Synagoge auf. Im Jahre 1960 erwarb der Staat das Eigentum an der Synagoge, die jedoch weiter verfiel. In den 70er und 80er Jahren nahm der neue Inhaber, der spätere Eigentümer, das Regionalmuseum Mikulov eine langwierige Renovierung in Angriff. Seit den beginnenden 90er Jahren nutzt das Museum die Synagoge gelegentlich zu Konzerten und Ausstellungen. Die jüngst komplett renovierte Synagoge beherbergt nun eine Ausstellung mit dem Titel "Rabbi Löw und jüdischen Bildung in Mähren".
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